Suche
Stethoskop
Venenschwäche
Eine Venenschwäche macht sich oft lange Zeit nicht bemerkbar. Wenn Beschwerden auftreten, dann meist Schmerzen und ein Schweregefühl in den Beinen, auch Wadenkrämpfe sind möglich.
Venenerkrankungen

Venenschwäche

Oft wird eine Venenschwäche erst dann bemerkt, wenn sich Krampfadern oder Besenreiser entwickeln. Eine Venenschwäche (Veneninsuffizienz) ist ein medizinisches Krankheitsbild, dass man in unterschiedliche Schweregrade unterteilen kann. Sie kommt zustande, weil die Venenklappen den Blutfluss Richtung Herz nicht mehr richtig steuern. Dadurch kommt es zu Blutstauungen in den Beinen. Dabei tritt Flüssigkeit aus dem Blut in das Nachbargewebe aus – Ödeme (Wassereinlagerungen) entstehen. Die Haut erhält nicht mehr genug Nährstoffe.

Symptome einer Venenschwäche

Auch wenn eine Venenschwäche oft lange Zeit keine Symptome zeigt und sich schleichend entwickelt, klagen die meisten Betroffenen irgendwann über Schmerzen und ein Gefühl der Schwere in den Beinen. Die Beine können geschwollen sein und jucken. In der Nacht stellen sich oft Wadenkrämpfe ein.

Ursachen und Risikofaktoren einer Venenschwäche

Die meisten Menschen mit einer Venenschwäche befinden sich im fortgeschrittenen Alter. Bei vielen Betroffenen gibt es eine familiäre Häufung der Krankheit innerhalb der Verwandtschaft. Eine Venenschwäche begünstigen können außerdem Übergewicht, ein Mangel an Bewegung und ein Arbeitsplatz, an dem vorwiegend im Sitzen oder Stehen gearbeitet wird.

Frauen sind in der Regel häufiger von einer Venenschwäche betroffen als Männer. Man vermutet, dass dafür die weiblichen Hormone verantwortlich sind, aber auch das weichere weibliche Bindegewebe. Schwangerschaften können die Gefahr einer Venenschwäche ebenfalls steigern. Insgesamt hat etwa ein Fünftel aller Frauen und ein Sechstel aller Männer eine Venenschwäche. Geringfügige Veränderungen an den Venen erleidet aber fast jeder Mensch in seinem Leben. Nur knapp zehn Prozent bleiben davon verschont.

Therapie einer Venenschwäche

Für die Therapie einer chronischen Venenschwäche sollte der Blutstau in der Vene unterbunden und der Blutabfluss so gut wie möglich wiederhergestellt werden. Wenn sich bei der Diagnose herausstellt, dass die Ursache ausschließlich in venösen Ausbuchtungen und schlecht funktionierenden Venenklappen besteht, kommt meist eine Kompressionstherapie infrage. Dafür werden Kompressionsstrümpfe getragen, die durch ihre Spannung Druck auf das Gewebe ausüben. Dieser Druck verbessert die Aufnahme von Flüssigkeit aus dem Gewebe in die Venen und presst die tieferen Venen so stark zusammen, dass die Venenklappen wieder teilweise funktionieren. Der Effekt, der durch die Kompression eintritt, wird signifikant gesteigert, wenn gleichzeitig die Muskelpumpe angeregt wird. Daher sollte man sich regelmäßig und ausreichend bewegen.

Wenn eine Venenschwäche mit Krampfadern einhergeht, ist auch eine Operation möglich. Durch beide therapeutischen Maßnahmen kann man den Blutfluss in der Vene zum Herzen weitgehend normalisieren. Wenn ein postthrombotisches Syndrom vorliegt, treten nach einer Thrombose bestimmte Komplikationen auf. Dann werden die Venenklappen in den tiefen Beinvenen funktionsuntüchtig. Hier hilft eine nur oberflächliche Operation von Krampfadern in der Regel nicht – das Blut fließt dann kaum besser ab. Stattdessen sollte eine lebenslange Kompressionstherapie erfolgen, damit die Haut nicht dauerhaft beschädigt wird.

Fedor Singer