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Thrombose
Eine Thrombose bezeichnet ein Blutgerinnsel in der Vene. Man unterscheidet oberflächliche und tiefe Venenthrombosen.
Venenerkrankungen

Thrombose

Der Begriff Thrombose leitet sich von dem griechischen Wort Thrombus her (Klumpen, Pfropf). Bei einer Thrombose entsteht ein Blutgerinnsel in der Vene oder auch in anderen Blutgefäßen und verstopft das Gefäß. Vor allem wenn sich so ein Verschluss in den tiefen Beinvenen oder Beckenvenen ereignet, ist er durchaus gefährlich. Das Blutgerinnsel kann mit dem Blut zur Lunge transportiert werden und dort Adern verstopfen, die lebenswichtig sind. So kann es zu einer Lungenembolie kommen, einem Verschluss einer oder mehrerer Lungenarterien. Jedes Jahr versterben rund 100.000 Patienten an einer Lungenembolie.

Zwei Formen der Thrombose

Eine Thrombose ist in den oberflächlichen Venen möglich, vor allem wenn Krampfadern vorliegen. In diesem Fall spricht man von einer oberflächlichen Venenthrombose. Der Betroffene hat dann oft gleichzeitig eine Venenentzündung. Aber auch die tiefen Beinvenen können betroffen sein. Dann handelt es sich um eine tiefe Beinvenenthrombose.

Symptome einer Thrombose

Eine Thrombose äußert sich z. B. durch folgende Symptome:

  • Schwere oder Spannung im Bein/Fuß
  • Schwellung am Knöchel, Unterschenkel oder am gesamten Bein
  • Überwärmung
  • ziehender Schmerz oder Wadenschmerz, der einem Muskelkater ähnelt
  • Hautverfärbungen (rötlich, bläulich, glänzend)

Ursachen einer Thrombose

Eine Venenthrombose hat im Wesentlichen drei Ursachen:

  • Die Wand der Venen ist verändert oder beschädigt:
    Solche Veränderungen können ausgelöst werden unter anderem durch Verletzungen, Operationen, Störungen des Stoffwechsels wie Diabetes, hormonelle Probleme, Einnahme der Antibabypille, zunehmendes Alter, Infekte, Bettlägerigkeit, mangelnde Bewegungsfähigkeit, Übergewicht und Rauchen.
  • Der Blutfluss ist verlangsamt:
    Die Auslöser für einen zu langsamen Blutfluss sind z. B. Krampfadern, mangelnde Bewegung, Bettlägerigkeit, Operationen, Gipsverbände, lange Flugreisen, Inaktivität der Wadenmuskeln, Druck von außen (z. B. durch einen Tumor oder eine Schwangerschaft), Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen.
  • Die Blutgerinnung ist verändert:
    Bei gesunden Menschen besitzt das Blut eine Balance zwischen Faktoren, die die Blutgerinnung fördern und hemmen. Wenn diese Balance gestört ist, kann das Blut schneller gerinnen. Es gibt auch eine angeborene Blutgerinnungsstörung oder eine familiäre Häufung von Thrombosen. Tumoren fördern die Blutgerinnung. Hormonelle Umstellungen (Schwangerschaft, Wechseljahre, Antibabypille) können die Blutgerinnung ebenfalls beeinflussen. Auch hier gilt, dass ein hohes Alter das Risiko steigen lässt, ebenso Infekte, Entzündungen, eine Grippe, eine Lungenentzündung oder Fieber.

Diagnose einer Venenthrombose

Zur Diagnose einer Venenthrombose wird meist eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt. Eine Magnetresonanztomografie oder Computertomografie und verschiedene Bluttests können Blutgerinnsel anzeigen.

Therapie einer Venenthrombose

Es gibt Medikamente, die helfen, ein Blutgerinnsel aufzulösen (Thrombolyse). Es besteht auch die Möglichkeit, einer operativen Entfernung des Blutgerinnsels (Thrombektomie). Diese Form der Therapie wird allerdings seltener und wenn dann nur in der Frühphase einer Thrombose angewandt, z. B. bei einem Verschluss einer großen Oberschenkel- oder Beckenvene. Meist wird Heparin gespritzt, um das Blutgerinnsel zu verdünnen, das Bein wird hochgelagert und es wird ein Kompressionsverband angelegt.

Fedor Singer